Branko Lenart "Krkavče"
Branko Lenart begleitete mit seiner Kamera die Geschichte des istrianischen Dorfes Krkavče und seiner Bewohner über einen Zeitraum von mehr als 35 Jahren. Die Ergebnisse seiner Recherche zeigt diese Ausstellung in sensiblen, teils sehr privaten Schwarz-Weißaufnahmen. Im Jahr 1975 besuchte der Fotokünstler Branko Lenart erstmals das Dorf Krkavče, das auf einer steilen Anhöhe im slowenischen Teil Istriens nahe an der Grenze zu Kroatien liegt. Er dokumentierte mit seiner Kamera bis zum Ende der 1980er Jahre das einfache und karge Leben der Dorfbewohner, die bis in die 1980er Jahre kein fließendes Wasser im Dorf hatten. Diese harten Lebensbedingungen und eine beginnende Perspektivenlosigkeit führten zu einer verstärkten Abwanderung der Jungen, sodass das Dorf eines Tages überwiegend aus alten Menschen bestand und Teile davon bereits zu verfallen drohten. Anfang des neuen Jahrtausends begannen vorwiegend Städter die einfachen Steinhäuser zu kaufen und als Wochenenddomizile zu nützen. Heute hat sich das Erscheinungsbild des Dorfes Krkavče dadurch wesentlich verändert. Lenarts Besuch im Jahr 2011 zeigt dieses veränderte Erscheinungsbild und bildet damit auch den Abschluss des Krkavče Projekts.
STILLE
Im Winter kehrt in der Natur die Ruhe ein. Unter den Menschen ist das Gegenteil der Fall: Hektik entsteht und gleichzeitig eine große Sehnsucht nach Stille. In der heurigen Winterausstellung beschäftigen sich die zwei Künstler jeder auf seine Weise mit den Themen Stille und Natur.
Christian Großschädls großformatige Arbeiten zeigen seine Wahrnehmung der Natur. Es geht ihm dabei nicht um das Abbilden der Natur so wie sie ist, sondern mittels kontemplativer Einsichten die von Gott kreierte Schönheit einer Landschaft, eines Baumes oder einer Blüte darzustellen.
Antonija Grum thematisiert in ihren Bildern die Landschaft des Prekmurje/ Übermurgebietes, das durch die immer breiter werdende Mur und die pannonische Ebene eine gewisse Ruhe ausstrahlt. Die Liebe zur Landschaft, in der sie daheim ist, die Liebe zu den Menschen, die hier leben und das Interesse für das kulturelle Erbe der Region spiegelt sich in ihren Bildern wider.
Advent und Weihnacht wecken Sehnsüchte nach dem, was eine laute und hektische Zeit nicht bietet. Besinnliche, humorvolle und kritische Gedanken wollen auf die weihnachtliche Zeit einstimmen und sich dem alten Mysterium aus unterschiedlichen Blickwinkeln nähern. Die Gedanken sollen ein Beitrag für all jene sein, die den Sinn von Weihnachten nicht im Kaufrausch, in den Geschenksorgien und in einem nostalgischen Gefühlsdusel, sondern im Wesen des Menschlichen sehen.
Der Autor Josef Till wird aus seinem auf Deutsch und Slowenisch erschienen Buch „Weihnachtssehnsucht/ Božicno razpoloženje“ lesen.
Zwischenwelten
Die Ausstellung Zwischenwelten – intermediate worlds – med svetovi zeigt drei künstlerische Positionen, die sich mit verschiedenen Codes, die das Alltagsleben bestimmen, und dem Überschreiten und Auflösen derselben, auseinandersetzen. Während in Zsombor Barakoniys Arbeiten der öffentliche Raum, dem das Individuum scheinbar untergeordnet ist, thematisiert wird, lenkt Metka Zupanic in ihrer triptychonartigen Installation den Blick frontal auf drei persönliche Schicksale. Christian Eisenbergers Interventionen schaffen eigene Räume, Zwischenwelten, in die man eindringen kann. Die Ausstellung macht zueinander parallel verlaufende Welten in verschiedenen Ebenen sichtbar, löst die konstruierten Grenzen zwischen persönlich und öffentlich, erlaubt und verpönt, auf, um sie am Ende doch wieder eine Einheit bilden zu lassen.
Faschismus und Slowenen – ausgewählte Werke
Kunst in italienischen Konzentrationslagern
In Slowenien haben die Musen während der Okkupation (1941-1943) mehr oder weniger geschwiegen, im Bereich der bildenden Kunst aber gab es heftigen Widerstand in Gestalt der bildlichen Propaganda im Dreieck: Okkupator-Partisanen-Domobranzen. Die Lager Gonars, Renicci, Padua, Monigo, Visco und andere wurde zu einer Art Zentren der slowenischen bildenden Kunst. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl an bildender Kunst aus der Sammlung des Museums der neueren Geschichte Sloweniens, die die slowenisch-italienischen Verhältnisse zur Zeit des Faschismus und ihre Auswirkungen illustrieren. In italienischen Konzentrationslagern gab es eine hohe Dichte an slowenischen Künstlern. Im Gegensatz zum Regime in den deutschen Konzentrationslagern, wurde in den italienischen Lagern künstlerisches Schaffen aber erlaubt oder zumindest nicht behindert. Die Arbeiten, die nun im Pavelhaus gezeigt werden, sind Teil der Ausstellung „Fašizem in Slovenci“ (Faschismus und die Slowenen), die 2009 vom Museum für neuere Geschichte Sloweniens in Ljubljana, dem Institut für neuere Geschichte in Ljubljana und dem Goriški muzej (Görzer Museum) in Nova Gorica gestaltet wurde.
August Pavel – Ein großer Europäer
August Pavel, nach dem das Pavelhaus – Pavlova hiša benannt ist, wurde 1886 im benachbarten Cankova/Kaltenbrunn/Vashidegkút (heute Slowenien) in eine slowenische Familie hineingeboren. Die erlebte Dreisprachigkeit in der Region und in der Familie blieb ein wichtiger Aspekt in seiner Arbeit als Wissenschaftler. August Pavel wurde durch sein grenzüberschreitendes, vielseitiges Schaffen zu einer wichtigen Identifikationsfigur im Dreiländereck Slowenien-Ungarn-Österreich. Die Ausstellung gibt in slowenisch, ungarisch und deutsch Einblicke in sein vielfältiges Leben.
Veno Pilon - Ein Slowene in Paris
Veno Pilon wurde am 22. September 1896 in der slowenischen Kleinstadt Ajdovščina, am Rande des Vipavatals geboren. Er kann mit Sicherheit als einer der interessantesten slowenischen Künstler vor allem im Bereich der neuen Sachlichkeit gesehen werden. Trotzdem ist er im Ausland, so auch in Österreich beinahe unbekannt. Seine künstlerische Entwicklung steht eng in Verbindung mit biographischen Ereignissen und Lebensstationen. In seiner Autobiographie Na robu – Am Rand (erschienen 1965 in Ljubljana) geht er auch auf seine traumatischen Kriegserlebnisse als Soldat im Ersten Weltkrieg ein. Nach der Rückkehr aus der russischen Kriegsgefangenschaft besucht er die Kunstakademien in Prag, Florenz und Wien. Die Jahre bis zu seinem Umzug nach Paris 1925 können, was seine Schaffensperiode als Maler und Grafiker anbelangt, als seine intensivsten und auch stilprägendsten bezeichnet werden. Unsere Ausstellung möchte jedoch allein den Fotografen Veno Pilon und seine Pariser Zeit beleuchten. Ab 1930 lebt Pilon bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1970 mit seiner Familie in Paris. Von Anbeginn beschäftigt er sich in Paris intensiv mit der schwarz-wieß Fotografie, vor allem Portraits der Künstler in seinem Freundeskreis und berühmter Zeitgenossen, Stillleben sowie Szenen aus den Pariser Varietes und Theatern prägen sein Oevre. Besonders fasziniert ist er von der Bohème im Künstlerviertel Montparnasse. Ein dominierendes und in vielen seiner Fotografien wiederkehrendes Thema ist die Maske, durch die manchen seiner Bilder der Übergang von der Wirklichkeit zur Illusion zu eigen wird. Pilon schafft es als Fotograf, den Geist und das Lebensgefühl der Zwischenkriegszeit festzuhalten, einer Zeit, die durch den aufkeimenden Faschismus und den bevorstehenden Zweiten Weltkrieg ein abruptes Ende fand. Ab den 1950er Jahren konzentriert er sich wieder mehr auf die Malerei.
Das Ende der Erinnerung – Kärntner PartisanInnen
Ernst Logar lässt in der Videoinstallation „Das Ende der Erinnerung“ im Pavelhaus Kärntner Sloweninnen und Slowenen über ihre einschneidenden Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg bei den Partisanen, über die Nachkriegsjahre und über ihre heutige Lebenssituation in Kärnten sprechen. Die vom Künstler aufgezeichneten Gespräche sind eindringliche Dokumente einer letzten Generation von Zeitzeugen, die sich gegen das NS-Regime gestellt haben und deren unmittelbare Erinnerungen bald verloren sein werden.
www.pArtisan.co.at
Räumliche Echos
Die Ausstellung zeigt zwei künstlerische Positionen, die sich mit den Strukturen von Raum auseinandersetzen und die Relation zwischen räumlichen Bedingungen und künstlich erzeugten Versatzstücken des Alltags aufgreifen. Während Egill Sæbjörnsson Trickster-ähnliche Methoden anwendet um diese in performative Rauminstallation zu überführen, reflektiert Hrafnkell Sigurðsson menschliche Eingriffe in die Umwelt und die dadurch hervorgehobenen Raumveränderungen. Die Ausstellung ergründet die Relation zwischen Innen- und Außenwelt und deren Auswirkung auf soziale Interaktion in unterschiedlichen spatialen Einheiten.
MADE IN CARNICA
Der Südostalpenraum ist die Ur- Heimat einer Bienenrasse, die viele verschiedene Namen trägt: Krainer Biene, Kärntner Graue, Carniolan Bee oder – einfach nur nach ihrer lateinischen Bezeichnung – Carnica. Auch die modernen Techniken der Bienenzucht fußen zum Teil auf dem Know-How, das in dieser Region entwickelt wurde. Darüber hinaus wurde die Carnica wegen ihrer Qualitäten seit dem 19. Jahrhundert in viele andere Länder und Erdteile exportiert. Die diesjährige Sommerausstellung „Made in Carnica“ setzt sich deshalb mit der Geschichte und der Entwicklung der Bienenzucht im österreichisch-slowenischen Grenzraum auseinander. In Zusammenarbeit mit dem Imkereimuseum Radovljica werden die reich bebilderte Stirnbrettchen präsentiert, die einst die Bienenstöcke im Südostalpenraum schmückten. Autoren der slowenischen Revue „Stripburger“ greifen mit ihren modernen Stirnbrettchen und Comicstrips die Themen und Motivik dieser volkskulturellen Besonderheit auf. Und aus der Sammlung Gombocz wird die Geschichte eines Großimkers aus Laafeld/Potrna vor 100 Jahren nachgezeichnet.
Musik
Das Programm umfasst Volkslieder aus den verschiedensten Gegenden des slowenischen ethnischen Gebietes. Archaische Klänge, die aus Klangkörpern und (hausgemachten) Instrumenten zu vernehmen sind, reichen sich die Hand zu einer neuartigen und eigenwillige Interpretation durch die Vortragenden.
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Erotik PORNO
Dauer der Ausstellung
von 05.03. 2010 bis 22.05.2010
Kurator
Günther Eisenhut
Musik
Irina Karamarković & Stefan Heckel
Kuratorenführung
Sa
24.4.2010 15 und 17 Uhr
Zwischen 1900 und 1970 hat sich die Grenze zwischen dem, was man als erotisch bzw. pornografisch bezeichnete, mehrfach verschoben. Die Ausstellung gleicht einer Reise entlang dieser Grenze zwischen dem gerade noch Erlaubten und dem bereits Verbotenen. Je nach den politischen Verhältnissen änderten sich Sitte und Moral, Gesetze und Anstandsregeln. Die Reise endet 1970, als jene Ansichten mehrheitsfähig wurden, die unsere heutige Gesetzeslage noch immer weitgehend bestimmen.
Metamorphosen
Dauer der Ausstellung
von 12.12. 2009 bis 27.02.2010
Künstler
Johnny Fortmüller
Robert G. Tomaschek
Albert Holler
Die Ausstellung mit dem Titel „Metamorphosen“ vereint verschiedene Zugänge zum Thema Technik – Veränderung – Auflösung. Drei steirische Künstler präsentieren ihre Arbeiten, in welchen sie sich verschiedener Techniken bedienen. Johnny Fortmüller schafft großformatige Plastiken aus Holz und Metall, bevorzugt auch aus Recyclingstoffen. Robert G. Tomaschek zeichnet und malt mit akribischer Genauigkeit bäuerliche Gerätschaften wie Traktoren und Landmaschinen aber auch Autos und Züge. Albert Holler erkundet per Fahrrad und Bahn das Gebiet von Pannonien bis zur Adria und hält Details verfallender Bahnhöfe und aufgelassener Bahntrassen sowie noch funktionierende Infrastruktur mit seiner Kamera fest.
Unbedingt – Unconditional
Ihre unterschiedlichen Herkunftsländer und Kulturen sind für Natalija Ribovic und Toru Fujita Ausgangspunkt ihrer Installationen: Inszenierte Räume, in denen sich mehr als nur ihre eigenen Lebenswelten kreuzen. In einer erweiterten Ost-Westdialektik knüpfen die Künstler an traditionelle Verhältnisse im ländlichen Serbien ebenso an wie an den Professionalitätsgedanken des japanischen Alltagslebens, in dem gesellschaftliches „Versagen“ öffentlich nicht thematisiert wird.
„Unbedingt“ verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einem utopiegeladenen, cartoonhaften Szenario, das einerseits in asiatischer Manga-Tradition gelesen werden kann. Auf der anderen Seite aber auch als Untersuchung vermischter Identitäten und kultureller Kontexte, als Suche nach sprachlichen Besonderheiten und möglichen Übersetzungsstrategien. Welche Formen der Koexistenz sind denkbar, die nach dem kulturell Gleichen ebenso wie dem Anderen fragen – und welche Differenzierungsmöglichkeiten stehen uns in Bezug auf diese Fragestellungen überhaupt noch zur Verfügung?
Their very different countries and cultures of origin are the starting point for Natalija Ribovic’s and Toru Fujita’s installations: Enacted spaces in which more than just their own life-worlds intersect. In an extended dialectics of East and West, the artists pick up on traditional conditions in rural Serbia as well as the commitment to professionalism in everyday life in Japan, in which social “failure” is not discussed in public.
„Unconditional“ combines past, present and future to create a utopia-charged, cartoon-like scenario that can be read in the tradition of Asian manga, but also as an analysis of hybrid identities and cultural contexts, as a search for peculiarities of language and possible translation strategies. What forms of coexistence are conceivable that explore cultural sameness as well as cultural otherness – and what possibilities of differentiation, if any, are still available to us?
trenutki / augenblicke
Lyrik in deutscher und slowenischer Sprache von Venčeslav Šprager (BRD) und Rezka Kanzian (A), Musik: Nina Ortner. Eine Kooperation mit dem Pavelhaus und KSŠŠG.
Lirika v nemškem in slovenskem jeziku. Bereta Venčeslav Šprager (BRD) in Rezka Kanzian (A). Glasba: Nina Ortner. Sodelovanje z Pavlovo hišo in KSŠŠG.
16. Oktober 2009, 19:30 Werkraumstudio Glacisstr. 61a, 8010 Graz www.werkraumtheater.at
Lojze Spacal
Das Auge des Malers und die Kamera
Fr, 13.03.2009, 18:30 h bis
Sa, 02.05.2009
Konz/cert: Kristina [Oberžan], The Grooveyards
Kurator: Lara Štrumej
Die Fotografie war nur eines der Mittel zur visuellen Aufzeichnung, dessen sich der Maler und Grafiker Lojze Spacal schon sehr früh bediente und von dem er sich nie trennte, der Öffentlichkeit aber bis vor kurzem völlig unbekannt geblieben ist. Schuld daran, dass seine Fotografie erst im Vorjahr anlässlich seiner 100. Geburtstagsfeier aussgestellt wurde, ist wohl auch der Künstler selbst, weil es sie nur flüchtig in einigen seiner frühen Interviews erwähnte – und das nur im Zusammenhang mit seiner Verbannung nach Accettura im Süditalien am Anfang der 30-er Jahre des vorigen Jahrhunderts, wo er mit der Fotografie seinen Lebensunterhalt bestritt. Da machte er sich mit größter Geistesschärfe und als ein wahrer Berufsfotograf an das Porträtieren der Einheimischen sowie das Fotografieren der dortigen wichtigen Ereignisse und des Dorflebens überhaupt.
Später, als Maler, fotografierte Spacal nur noch im Zusammenhang mit seinem malerischen Schaffen. Während des Studiums in Monza rückte in den Vordergrund seines Interesses im Bereich der Malerei und damit auch der Fotografie der nackte menschliche Körper. Er fotografierte ihn von mehreren Blickwinkeln und legte die Aufnahmen auf einem Papierblatt sinngemäß nebeneinander, um die voneinander abhängenden Körperkonstellationen zu analysieren. In seiner künstlerischen Reifezeit, als er sich die Außenwelt fotografisch nur noch mit Bezug auf seine Malerei aneignete, wurde die Fotografie Teil seiner Malerei, in der sich sein gesamtes Schaffen – vom Zeichnen, über Malen und bis hin zur Grafik – in einer stets gleichen und unaufhörlichen Suche verband, die aus dem dialektischen Verhältnis zwischen der Interaktion des Künstlers mit der Außenwelt und den Gesetzmäßigkeiten seiner Innenwelt erwuchs.
Fotografische Aufnahmen Spacals entstanden spontan während seiner einsamen Wanderungen am Meer, in Häfen, durch Salinen, Werften, Istrien und den Karst, wobei er sich seiner künstlerischen Phantasie leiten ließ. Sein fotografisches Augenmerk galt vor allem den Merkwürdigkeiten des Küstenlandes und der Karstwelt, die er als Künstler reflektierte und uns aus seinen Grafiken und Gemälden bekannt sind: Karst-Einfriedungen, Zäune, Galerien, Diemen, Spiegelungen auf der Wasseroberfläche, Fischernetze, Salinen, Boote und Höfe. Ikonographische und manchmal auch formale Verwandtschaft seiner fotografischen und malerischen Bilder lässt darauf schließen, dass die Fotografie in seinem schöpferischen Prozess eine ähnliche Rolle spielte wie Zeichnungen und Studienskizzen, die in Oeuvres der Künstler als Vorbereitungen auf ein fertiges Kunstwerk fungieren. Aus seiner frühen Schaffenszeit gibt es Aufnahmen, die als Vorlagen für die Gemälde Die Bäuerin (1946) und Die Spinnerin (1946) sowie die Grafiken Baladur in Istrien (1950) und Karst-Einfriedung (1950) dienten. Später, als den Künstler in der Malerei seine eigene Vision der Welt zu interessieren begann, in der keine deutlichen Analogien zur Außenwelt mehr zu finden sind, dienten die Fotografien vor allem seinem Anschauen, Analysieren und Eindringen in die Ursprünglichkeit des Küstenlandes und der Karstwelt, aus der er den Stoff für seine modernistisch stilisierte Malsprache schöpfte. Das schönste Beispiel seiner Studienbehandlung fotografischer Abbildungen stellt wohl die Fotografie eines Karst- Hauses dar, in dem er einen Laubkorb und eine Leiter mit schwarzer Tinte einzeichnete, als ob diese zwei Gegenstände, die zu einer wahren Schutzmarke seiner Kunst geworden sind, an der Wand eines Karst-Hauses hängen würden.
Spacal setzte seine schöpferischen Ideen nicht nur in Gemälden, Grafiken, Zeichnungen, Holzskulpturen, Mosaiken und Tapisserien, sondern auch in Fotografien um. Indem er das Kunstwerk als Frucht »einer langen und schleppenden Schwangerschaft« betrachtete, schienen ihm die Fotografien gewiss zu wenig von seinem schöpferischen Bewusstsein durchdrungen. Und das ist wohl auch der Grund, dass er sie in den Hintergrund seines Schaffens verdrängte. In seinem Oeuvre nehmen sie trotzdem einen besonderen Platz und Stellenwert ein, denn sie sind wie eine Karte seiner Suchen, Strebungen und Reflexionen, aus der Ansätze ersichtlich sind und Wege sich abzeichnen, die seine Gedanken auf dem Weg zu ihrer Verwirklichung gegangen sind.
Lara Štrumej
Odstiranja – Enthüllungen
Cvetka Hojnik & Franko VecchietEröffnung
Fr, 12. 12. 2008, 18:30 h bis
Sa, 28. 02. 2009
Cvetka Hojnik und Franko
Vecchiet im Pavelhaus
Äußerst unüblich scheint der Entschluss zweier Autoren, die so unterschiedliche bildnerische Schaffensprofile wie Cvetka Hojnik und Franko Vecchiet haben, ihre Kunstwerke in einen ganzheitlichen Kompositionsorganismus zu vereinen, in dem sich die Kunstwerke verflechten und unmittelbar kontrastreich ergänzen. Wenngleich das Pavelhaus auf den ersten Blick als ein ungewöhnlicher Ort für Experimente dieser Art erscheint, sprechen bestimmte gemeinsame bildnerisch-inhaltliche Eigenschaften der neuesten Schaffensphasen zu Gunsten der Entscheidung beider Künstler. Das bildnerische Ausgangsobjekt ist in beiden Fällen ein Quadrat oder Rechteck, das die Basis ihrer Syntax in Form eines exzentrierten Kompositionsnetzes mit Beginn und Ende irgendwo in der Unendlichkeit darstellt und von einer Leinwand auf die andere wandert. Die Folge von solchen gegenseitigen Beeinflussungen ist das Verschmelzen der Kunstwerke mit dem Raum in ein einheitliches Erscheinungsbild.
Den Künstlern ist es gelungen, individuelle bildnerische Erzählungen in ein einheitliches Geschehen zu verbinden, das wir als eine Geschichte vom unentwegten sich Verflechten und Ergänzen von System und Chaos, Konstruktion und Dekonstruktion, Leben und Tod, Geistigem und Materiellem, Bewusstsein und Unterbewusstsein, männlichem und weiblichem Prinzip, Einzelnen und Gesellschaft beschreiben können. Vor allem geht es aber um die Aussage eines konfliktlosen Zusammenlebens verschiedener Entitäten. Wenn das in der Kunst realisierbar ist, wieso nicht auch in der Politik und im Leben?
Mario Berdic(
Pavelhaus ph:
prehistory, post history, post hierarchy
Eröffnung
Sa, 5. 7. 2008, 17:00 h bis
Sa, 13. 9. 2008
Pavelhaus ph: prehistory, post history, post hierarchy
Das Pavelhaus hat sich als neues Zeichen vor zehn Jahren in ein Gebiet eingetragen, das damit nicht gerechnet hat. Diese Eintragung war ein Eingriff in die Geschichtsschreibung, in gängige Verläufe, eine Gegenläufigkeit im Sinne „prozessorientierter“ Abläufe, und in geschichtliche „Zusammenhänge“. Ein Schwung Ahistorizität, der der Realpolitik widerarbeitet. Ein Phänomen, das von wenigen Menschen geplant wurde. Darauf folgte ein Arbeiten am Menschen vor Ort und ein Prozess des Umdenkens in den steirischen Verhältnissen. Steinerne steirische Verhältnisse zum Tanzen bringen! Das Wesen der asynchronen Vorgangsweise (Geschichte und Eigensinn, Kluge, Negt) ist Teil der Programmierung. Die Schaffung einer neuen Sprache des Miteinanders ist Programm. Post hierarchy denkt auch einen Idealzustand mit, nämlich jenen, dass Macht eines Tages allen auf den Wecker fällt, um mit Theweleit zu sprechen. Die Umpolung von Machtverhältnissen und ökonomischen, transnationalen Kapitalströmen. Die Restrukturierung von Eroberung und Unterwerfung. Die Auslöschung der Macht des paternalistischen Blicks, des Professors, des Chefs etc., die Entwertung der Pornografie des Bildes. Der pornografische Blick auf den „Orient“ passt hier geradezu hinein. Zum Tragen kommen möge also Künstlerkritik (Boltanski/Chiapello), in der Kunst als Stellenwert vorgetragen wird. KünstlerInnen werden als Veränderer begriffen und Kunst als Kritik an der Ware. Die Pavelhauspositionen wollen dies einlösen.
Michael Petrowitsch, Formatleiter
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CHÖRETREFFEN
18.10.2008, 18.00 h
IM PAVELHAUS, LAAFELD/POTRNA 30, 8490 BAD RADKERSBURG
TEL:. 0043/ 3476 - 3862, E-Mail: pavel@mur.at
PAVELHAUS - CHOR / ZBOR PAVLOVE HIŠE
Der Pavelhaus-Chor wurde im Jahr 2004 gegründet. Der einfachen Frage "Chor sucht SängerInnen" leisten inzwischen um die 15 Mitglieder Folge. Im Herbst 2004 hatte der Chor unter der Leitung von Mag. Bruno Petrischek bereits seinen ersten Auftritt. 2005 folgte eine CD und Auftritte in Österreich, Slowenien und Ungarn. Das Repertoir umfasst slowenische und deutsche Volkslieder.
MPZ CANKOVA
Der gemischte Chor Cankova ist mit wechselnden Mitgliedern seit 3 Jahren aktiv. Zur Zeit engagieren sich 19 Damen und Herren. Verschiedene Stilrichtungen gehören zum Repertoir: Volkslieder, Gospels, rhythmische Lieder sowie auch die Mitwirkung bei der heiligen Messe in der Heimatpfarre. Weiters nehmen sie an Veranstaltungen in der Gemeinde teil und bereichern Feierlichkeiten in der näheren Umgebung. Im Jahr 2007 nahmen sie am überregionalen Treffen in Stična teil, an dem sich mehr als 3000 SängerInnen aus Slowenien und dem Ausland beteiligten. Heuer waren sie Teilnehmer beim Treffen der SängerInnen aus Goričko, das in Grad stattfand. Im August nahmen sie an der Staatsfeier anläßlich des Anschlusses des Prekmurje an das Mutterland teil, wo sie im Rahmen der Vereinten Chöre von Goričko ihre Stimmen zum Klingen brachten.
DUO KA-TI
Das Duo Ka-Ti besteht aus den Schwestern Katja (Zither) und Tina (Querflöte). Begonnen wurde mit dem gemeinsamen Musizieren vor etwa 10 Jahren, als sie beschlossen ihr musikalisches Können zu vereinen. Seither gewannen sie bei Musikwettbewerben einige Gold-, Silber- und Bronzemedaillen.
Auch als Solistinnen sind die zwei Schwestern erfolgreich. Katja bekam 2004 die höchste Auszeichnung für ZitherspielerInnen in Slowenien und im selben Jahr wurde sie auch Staatsmeisterin. Tina ist als Flötistin sehr erfolgreich, sie hat ebenso Auszeichnungen errungen und ist nun bereits als Lehrerin an der Musikschule in Rakovnik bei Ljubljana tätig und studiert weiters an der Musikakademie in Ljubljana.
Ihre Konzerttätigkeit führte sie nach Italien, die Schweiz und die Slowakei, wo sie ihr musikalisches Können und die slowenischen Kultur präsentierten. Sie haben bereits zwei CDs aufgenommen "Od tu in tam" (Von da und dort) und "Kažipot" (Wegweiser).
20 Jahre Artikel-VII- Kulturverein für Steiermark
10 Jahre Pavelhaus
Der Artikel-VII-Kulturverein für Steiermark-Pavelhaus erlaubt sich ob des zweifachen Jubiläums am Samstag, 31. Mai 2008, um 16:00 Uhr zu einer Festlichkeit ins Pavelhaus zu laden.
ETNOPLOC( - Trio: KONZ/CERT
DIALOG
Fotografien von Tin Piernu & Luca Laureati // fotografije Tina Piernuja in Luce Laureatija
Pavelhaus - Pavlova hiša, Laafeld/Potrna 30, Radkersburg
11. 4. 2008, 18.30 Uhr
bis/do 28. 6. 2008
* Vom 19. 4. bis 25. 4. 2008 ist die Ausstellung geschlossen.
Od 19. 4. do 25. 4. 2008 je razstava zaprta.
Di/tor - Sa/so, 14.00 - 18.30 h
Programmpunkte und Inhalte siehe …
=> Einladung zur Ausstellung (pdf)
"Murska Sobota. Einst und jetzt"
"Murska Sobota. Nekoc in danes"
mit Bildern von Ernest Bransberger
s slikami Ernesta Bransbergerja
Pavelhaus - Pavlova hiša, Laafeld/Potrna 30, Radkersburg
8.2.2008, 18.30 Uhr
bis/do 5.4.2008
* Die Ausstellung ist von 09. Februar bis 05. April 2008 jeweils Dienstag bis Samstag von 14.00 bis 18.30 zu besichtigen. Zu Ostern von 22.bis 24. März geschlossen.
Razstava je na ogled od 09. februarja do 05. aprila 2008 ob torkih in sobotah od 14:00 do 18:30. Za Veliko noc je zaprta od 22. do 24. marca.
Programmpunkte und Inhalte siehe …
=> Einladung zur Ausstellung (pdf)
Programmarchiv vor 2008 | programski arhiv pred letom 2008 »