Willkommen im Pavelhaus!
Der Artikel-VII-Kulturverein für Steiermark ist die Vertretungsorganisation der im Bundesland Steiermark beheimateten Minderheit der steirischen Slowenen (Volkszählung von 2001 eine Anzahl von 2200 Menschen). Nach jahrzehntelanger politischer Arbeit sind diese nun im Minderheitenbeirat des Bundeskanzleramtes vertreten.
Eine Trendwende nach Jahrzehntelanger Nichtanerkennung wurde mit der Gründung des Artikel-VII-Kulturvereins für Steiermark / Društvo člen 7 za avstrijsko Štajersko im Jahr 1988 eingeleitet.
Der Verein verwies auf die »vergessene Minderheit«, kämpfte für deren im Staatsvertrag verankerten Rechte und musste anfangs gegen starke Ressentiments ankämpfen, denn die herrschende Politik leugnete die Existenz und sprach von einem „Irrtum“ im Staatsvertrag. Das vorherrschende Junktim zwischen der Frage der Minderheiten in Österreich und Slowenien behinderte den Anerkennungsprozess, der erst durch die politischen Veränderungen in Ex-Jugoslawien und der Selbständigkeit Sloweniens eingeläutet wurde.
1995 erwarb der Verein einen Bauernhof in Laafeld/slowenisch Potrna bei Bad Radkersburg, der mittels Wiener und Laibacher Hilfe restauriert und 1998 offiziell durch den damaligen Nationalratspräsidenten Heinz Fischer eröffnet wurde. Der Verein sieht das Kulturhaus einerseits als ein Begegnungszentrum zwischen Slowenien und Österreich, sowie als Kulturhaus für die ansässige mehr- und einsprachige Bevölkerung.
Namensgeber für das Kulturhaus war Avgust Pavel, im benachbarten Cankova geboren, und dessen Familie, die einige Jahre in diesem Haus gelebt hat. Pavel war dreisprachig - slowenisch, ungarisch und deutsch - aufgewachsen. Er hat in Budapest studiert, war später als Sprachwissenschaftler, Volkskundler, Dichter, Dozent an der Universität Szeged und Museumsleiter tätig.
Sein Bestreben war es völkerverbindend zwischen Ungarn und Slowenen zu wirken. Sein gelebtes Prinzip einer multiplen Identität war Grund, ihn als Namensgeber für das Kulturhaus herzunehmen.